»Er hält uns seine ausgestreckte Hand entgegen, aber der Gestus ist nicht einladend, sondern abwehrend. Die mit roter Siebdruckfarbe beschmierte Hand wirkt wie ein Stoppsignal: Stopp, bis hier und nicht weiter! Zurückbleiben! Bitte nicht berühren! Dabei sollte doch gerade ein selbsternannter Posterboy per definitionem Schranken niederreißen und mit einladendem Gestus und gewinnendem Lächeln Werbung für ein Produkt, eine Idee oder eine Sache, zumindest die eigene, machen. Doch das wohlbekannte Gesicht ist durch die rote Hand verdeckt, obgleich das Buch voll ist mit Porträtaufnahmen und Society-Fotos. Der Künstler bricht also bereits am Cover mit den Konventionen und spielt mit den Erwartungshaltungen. Auf der Umschlagflappe liest man dann den handgeschriebenen Imperativ: ›Don’t look back! Never!‹ Aber genau dies tut der Künstler auf über 350 Seiten in dieser retrospektiv angelegten Publikation. Man hat das Buch noch nicht zu blättern begonnen, ist man bereits mit mehreren Widersprüchen konfrontiert, denn auch die postulierte Antikunst, deren Posterboy er ja ist, bleibt undefiniert, hebt er doch gerade in den zahlreichen Texten, die folgen, immer wieder hervor, dass seine Kunst alleine wahrhaftig, authentisch und gültig sei. TOMAK ist nicht nur der Posterboy of Antikunst, sondern auch ein Trickster.«
Roman Grabner, Leiter Bruseum, UMJ Graz, über TOMAK
»Unbequeme Kunst-Schöpfung in Linz-Urfahr«
Kronen Zeitung vom 8. Oktober 2020, hier finden Sie den ganzen Artikel