»Von Wegen ist das großartige Herzstück eines mehrbändigen Romanprojekts von Birgit Pölzl – ein Herzstück in jeder Hinsicht, geht es doch um Lebensfreude und den Verlust eines Kindes, Liebe, Politik, Sex und Tod, die Suche nach dem richtigen Leben und die Frage, ob es das überhaupt geben kann zwischen den Esoteriken der Finanzökonomie und des Behutsamen. Virtuos, voller Humor, genau und schlau.«
Olga Flor, Schriftstellerin
»Mit viel Sprachkunst geschrieben […]«
Kurier, 5.12.2020
Beschreibung
In ihrem letzten Roman »Das Weite suchen« erzählte Birgit Pölzl die Geschichte von Anna, Klaus und Georg, die gemeinsam ein Jahr in einer Kommune verbringen. Nun gehen sie getrennte Wege, um ihre Vision von einem neuen Leben zu verwirklichen.
Nachdem Annas von allen geliebte Adoptivtochter Maja, die Verkörperung schönster Lebensfreude, bei einem tragischen Unfall stirbt, reist Anna nach Nepal, um sich in Majas Geburtsland trauernd von ihr zu verabschieden. Klaus hat als Finanzberater das Geld von Bekannten verzockt. Pointiert erzählt er davon, wie nah Idealismus an Fundamentalismus und Naivität liegt. Georg arbeitet weiter als Künstler auf dem Hof, bricht dann aber nach Griechenland auf, um seine erotische und politische Erlösung bei einer Frau zu finden.
»Von Wegen« besticht durch seinen stilistischen Reichtum, erzählt in drei ineinander verschränkten Erzählschichten, in sehr verschiedenen Tonlagen, von rhythmischer Prosa bis zu Aphorismen im Twitter-Format. Der Roman macht so den Erfahrungsraum der Hauptfiguren für die Leser sinnlich zugänglich – und eröffnet neue Perspektiven auf uns und über uns hinaus. Darin liegt das Besondere dieses außergewöhnlichen Romans in einer Zeit, die den Bewusstseinswandel braucht.
»Mein Glück, mein Sonnenschein war Maja; lehrte ich sie, was man so können muss, lehrte Maja mich die Freude und den Mut; und Leben, so viel Leben war in ihr und nicht die Gier nach Leben. Berührte sie die Tiegel, Schälchen, Gels, Lotionen und Shampoos und schmiegte sich, als ich ihr vorlas, in den Arm; ich wiegte sie, ich drehte in der Dusche Wasser auf für sie, stellte mich drunter, Maja starrte hin zu mir, um selbst dann in der Dusche Wasser auf- und zuzudrehen, es zu mustern, wie’s in Strahlen aus dem Duschkopf kam, die Wände runter rann und in die Tasse fiel, dann legte Maja sich ins Bett und drückte sich ne Packung Chips, die sie zum Abschied mitbekommen hatte, an ihre Brust, umarmte diese Packung Chips wie eine Puppe, wie ein Tier aus Plüsch, und ich ging raus auf den Balkon und weinte.«