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Marcus Fischer gewinnt mit »Die Rotte« den Rauriser Literaturpreis 2023!

Marcus Fischer gewinnt mit seinem Debütroman »Die Rotte« den auf 10.000 Euro dotierten Rauriser Literaturpreis 2023, der vom Land Salzburg vergeben wird. Die Jury (Gerhard Fuchs, Nicole Henneberg, Katja Schönherr) lobt seinen »so sorgfältigen wie virtuosen Umgang mit der Sprache«.

Ebenfalls für den Rauriser Literaturpreis 2023 nominiert waren Rebecca Gisler mit »Vom Onkel« (Atlantis Verlag), Fabienne Maris mit »Hitzewelle« (Atlantis Verlag), Maria Muhar mit »Lento Violento« (Verlag Kremayr & Scheriau) und Rudi Nuss mit »Die Realität kommt« (Diaphanes Verlag).

© Minitta Kandlbauer
Marcus Fischer ist nominiert für den Rauriser Literaturpreis 2023!
© Minitta Kandlbauer

Hier die Begründung der Jury, warum die Wahl auf »Die Rotte« fiel:

Die Rotte handelt von provinzieller Enge, von der Kälte im Winter und der Kälte in den Herzen, von Neid und Gier, von Missgunst und Machtkämpfen sowie von den Depressionen, die Elfi immer wieder heimsuchen. Atmosphärisch und dicht und, ja, manchmal sogar gruselig ist dieser Text. Vor allem aber zeugt er von einem so sorgfältigen wie virtuosen Umgang mit der Sprache: Marcus Fischer hat für seinen Roman zu einem ganz besonderen, mündlich anmutenden Dialekt-Sound gefunden. Inhalt und Form verschmelzen. Schnell wähnt man sich deshalb in den Bergen – in dieser abgelegenen Siedlung, in dieser Rotte. Durch sein Spiel mit der Syntax erschafft Marcus Fischer einen wirklich einzigartigen Rhythmus, der die Leserinnen und Leser Seite für Seite durch diese spannende Geschichte trägt. Das Genre des ‚Anti-Heimatromans‘ hat, zumal in Österreich, eine lange Tradition. Marcus Fischer gelingt es nicht nur, diese Tradition aufzugreifen. Mit seiner Sprachkunst schafft er es überdies, das Genre auf eine neue Stufe zu heben.“

Elfi Reisinger, eine junge Bäuerin, lebt Anfang der 1970er Jahre mit ihren Eltern auf einem kleinen Hof in der Rotte Ferchkogel, einer abgelegenen Siedlung im Voralpenland. Ihr Vater verschwindet eines Nachts, die Gendarmerie geht von Selbstmord aus. Durch den Tod des Bauern verschiebt sich das Gefüge in der Rotte. Die anderen im Dorf trauen den beiden Frauen nicht zu, den ärmlichen Hof weiterzuführen. Der Nachbar will den Grund für einen Spottpreis kaufen und setzt die Frauen immer mehr unter Druck. Als mit Elfis Hochzeit endlich wieder ein Mann an den Hof kommt, spitzt sich die Lage weiter zu und Elfi muss einen Weg finden, um sich aus diesem Machtgefüge zu befreien.

Es ist der unvergleichliche Sound von Marcus Fischer, der die Abgründe eines Provinzdorfes in seiner beiläufigen Brutalität zutage bringt. Die Erzählstimme ist mal einfühlsam, fast liebevoll, dann wieder spitzzüngig, immer dicht an ihren Figuren: fesselnd und berührend.

Das Leykam Team gratuliert Marcus Fischer recht herzlich zu diesem Erfolg!

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